Neulich bin ich anlässlich meines Geburtstages gefragt worden, ob es eine Art roten Faden gäbe, der sich durch mein bisheriges Leben zieht.
Darüber denke ich seither nach, auch jetzt, während ich über den alten Bauernhof schlendere, durch die alte Scheune hindurch, dann den Hügel hinauf zu den Streuobstwiesen.
Von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick auf das Brandenburger Nirgendwo, in das mich meine Sehnsucht nach Horizont heute verschlagen hat. Hier und jetzt halte ich einen geschätzten Mindestabstand von 1,5 km zum Rest der Menschheit ein, ganz freiwillig, es ist herrlich.
Auf der Wiese suche ich einen Lieblingsplatz, breite meine Jacke aus und drehe mich wie ein Hund dreimal um die eigene Achse, bevor ich mich niederlasse. Mit dem Rücken lehne ich an einem alten Apfelbaum, die Art von Baum, die aussieht als hätte sie eine Menge zu erzählen. Ich schließe die Augen und lausche eine Weile.
Die Feldlerchen machen Rabatz, der Sound erinnert ein wenig an den jungen R2D2, auch die Kohlmeisen zwitschern und der Ruf eines Schwarzspechtes knattert durch die frische Luft. Alles ruft Ich! Ich! Hier!
Frühling, endlich.
Zufrieden blinzele ich in die Landschaft.
Weiter hinten am Hang erspähe ich Weidenkätzchen, stolz recken sie ihre Zweige in die Sonne. Ich gebe dem Impuls nach und laufe hin, um ihre frischen flauschigen Knospen anzufühlen. Ein herrliches Gefühl.
Und eine Erinnerung meldet sich…
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